Der Hund im Flugzeug
Grundsätzlich gilt: Abweichend vom internationalen Recht hat jede Fluggesellschaft ihre eigenen Bestimmungen. Es gilt also, immer genau bei der Gesellschaft nachzufragen, mit der man fliegt. Internationales Recht ist es beispielsweise, dass ein Hund mindestens 72 Stunden vorher angemeldet werden muss. Schnellschüsse oder Last Minute Tickets für Hunde gibt es also in der Regel nicht.
Dennoch ist es ratsam, einen Hund so früh wie möglich anzumelden. Denn pro Flug kann nur eine bestimmte Anzahl von Hunden mitgenommen werden. Und heutzutage werden Flüge immer beliebter direkt online gebucht. Da ist es mitunter gar nicht so einfach, die Hundefrage mitzuklären. Dafür fehlt einfach die entsprechende Rubrik im Internet. Hunde im Flieger sind immer noch eine Seltenheit.
Deshalb kann man bei der Online-Buchung die Frage, buche ich nun oder nicht, von der Zustimmung zur Mitnahme eines Hundes leider nicht abhängig machen. Da muss man schon ein wenig Roulett spielen und hoffen, dass es klappt. Man sollte also sofort mit dem Veranstalter, dem Anbieter oder noch besser, direkt mit der Fluggesellschaft Kontakt aufnehmen.
Im Zweifel heißt es: Sie brauchen die schriftliche Zustimmung der Fluggesellschaft. Und dann muss auch eigentlich der Flugkapitän vor jedem Flug sein Einverständnis geben. Das ist aber eine eher theoretische rechtliche Absicherung. Lassen Sie sich also per Email zuvor von der Fluggesellschaft die vereinbarte Mitnahme und die Konditionen schriftlich geben. Drucken Sie das aus und nehmen Sie es mit zu Ihren Reiseunterlagen. Lassen Sie sich auch die Maße der Box schriftlich geben.
Unter Umständen weiß der Check-In nicht, was die Gesellschaft vorgegeben hat. Sie ersparen sich beim Check-In so unter Umständen eine Menge Ärger und auch Zeit.
Und nicht jedes Flugzeug ist für den Transport von Tieren geeignet. Der Frachtraum muss nämlich klimatisiert sein. Daran scheitert es manchmal. In der Kabine dürfen Hunde bis maximal sechs Kilogramm Gewicht einschließlich der Box transportiert werden – wenn es sich nicht um ein Kleinflugzeug oder einen Learjet handelt. Die Box muss den Maßen entsprechen, die die Fluggesellschaft vorgibt. Sie richtet sich nach der Art des eingesetzten Flugzeugs. Denn die Box muss unter den Sitz passen.
Der Hund darf während des Fluges die Box nicht verlassen. An der passenden Box ist schon so mancher Hundetransport gescheitert. Und versuchen Sie auf jeden Fall, die Dame oder den Herrn am Counter davon zu überzeugen, Ihnen einen Sitz zu reservieren, der nebenan noch einen Freiplatz berücksichtigt.
Ganz anders ist es hingegen, wenn man den Hund im Frachtraum des Flugzeugs transportieren lässt. Auch hier gibt es genormte Masse. Man sollte sich im Zoofachhandel oder im Internet so genannte IATA-taugliche Boxen besorgen. Sie sind für den Luftverkehr genormt. Der Hund muss sich ausreichend in der Box bewegen und aufrecht stehen können.
Außerdem sind ein Fressnapf und ein Wassernapf vorgeschrieben. Wer jedoch ganz sichergehen will, nutzt den Dienst von Tiertransportexperten wie zum Beispiel „Pet Air“ am Frankfurter Flughafen.
Der ist zwar nicht ganz billig und entspricht in etwa dem Flugticketpreis für einen Erwachsenen. Aber die Experten wissen, wie der Vierbeiner und andere Tiere am besten von A nach B gebracht werden.
Im Übrigen sind die Preise für den Tiertransport unterschiedlich. In der Regel gilt hier die Abrechnung nach Übergepäck pro Kilogramm und als zusätzliches Gepäckstück.
Versuchen Sie es mal mit einem Charterflieger
Tipp: Versuchen Sie mit einem Charterflugzeug zu fliegen. Oftmals kostet der Hundetransport nur eine geringe Pauschale von ca. 150,- EUR im Gegensatz zu den Linienfliegern, die mal locker um die 40,- EUR pro Kg One-Way abkassieren. So können schon bei einem mittelgroßen Hund (z.B. Golden Retriever) mit 35 Kg plus 10 Kg Transportbox bis zu 1.800,00 EUR pro Strecke zusammenkommen. Also lieber erst mal bei den Urlaubsfliegern nachfragen!
Wer Glück hat, kommt mit einer Pauschale von 20 Euro für den Transport eines Kleinhundes in der Kabine davon. Wer Pech hat, zahlt das Extra Gepäckstück mit 120 Euro und eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr sowie das Gewicht des Hundes samt Box als Übergepäck. Auch wenn man seinen Vierbeiner mit in die Kabine nimmt, muss man auf ausreichend Flüssigkeit achten.
Reist ein Hund im Flieger mit, gilt: Mindestens drei Stunden vor Abflug am Check-In sein! Vor Reiseantritt sollte der Hund nichts fressen, um auf dem Langstreckenflug nicht unbedingt ein duftendes Geschäft zu hinterlassen. Reist man als Transitpassagier mit Hundebox, dann darf der Hund auch in einigen Flughäfen die Box nicht verlassen, so zum Beispiel in Brasilien. Und wenn dann der Flug insgesamt rund 20 Stunden dauert, überlegt man sich schon, seinen Hund nur bei einem längeren Aufenthalt mitzunehmen. Schließlich bedeutet auch ein Flug für das Tier Stress.
Nur Direktflüge buchen
Grundsätzlich ist noch zu empfehlen, nur Direktflüge zu buchen, so dass es keine Umsteigesituation gibt. Erstens verlängert jeder Umstieg die Strapazen für den Hund. Zweitens weiß man nicht so genau, was mit dem Hund genau passiert. Es gab schon Fälle, da haben Gepäck-Arbeiter Hunde-Boxen einfach in der glühenden Mittagssonne stehen gelassen…
Wenn Sie mehr über einen entspannten Urlaub mit Hund erfahren möchten, empfehle ich Ihnen den Artikel “Urlaub mit Hund: Die Einreisebestimmungen für Hunde in die am meisten gewählten Urlaubsländer” und auch den Beitrag “Tipps für einen erholsamen Urlaub zusammen mit Ihrem geliebten Vierbeiner” zu lesen.